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Message  Alexis Dim 23 Mar - 18:48

http://www.extreme-aggression.de/index.php?option=com_content&task=view&id=736&Itemid=35

Oje, schon wieder eine von diesen vermaledeiten Platten, wo in der Rezension die Begriffe „extrem“ und „Aggression“ so weit gedehnt werden müssen wie ein Gummiketzer auf der Streckbank der heiligen Inquisition. Und die Auslegung des Toleranzbegriffs für Liebhaber/innen aller Spielarten des Metal und des Punk sollte dem wenig nachstehen... [bitte hundertmal an die Tafel schreiben (alternativ auch mit den Fingernägeln in Häuserwände kratzen): Ich bin open minded! Ich bin open minded! Ich bin...]

Um mal vorsichtig mit ein paar objektiven Fakten zu beginnen: Ex WORMFOOD/CARNIVAL IN COAL Drummer Alexis Damien gründet irgendwann ESTHETE PIGGIE und tut sich mit Sängerin Asphodel zusammen, beide nehmen ein Album auf und benennen sich im Dezember 2007 in PIN-UP WENT DOWN um. Das Album „2 Unlimited“ (13 Songs, 42 Minuten) wird vorgelegt und entspricht so gar keiner gängigen Definition von Musik. Weder passt es in eine metallische Schublade, Klassik ist es auch nicht und Pop schon am allerwenigsten. Zitat aus der Promo-Info: „Das Duo steht für feinstes Goth-Extrem-Metal-Prog-Cabaret...“ Spannend, nur landet die CD dummerweise irgendwann im Player eines Aushilfstrolles, der sie für das Extreme Aggression Webzine besprechen soll...

...an dieser Stelle wollen wir sanft hinüber gleiten in den subjektiven Bereich, fortgetragen auf Engelsschwingen und begleitet vom Silberwispern der alten Elbentanne, unter der die Traumkönigin das Reich der Sterblichen in Schlafes Schatten penetriert, um Schmerz und Verderben zu bringen und oh süßes süßes Traumgold zu spinnen mit glockenklarem Zirp und Grunz...

...so ein Blödsinn, genau das habe ich auch gedacht und denke es zum größten Teil wohl auch weiterhin. Bestenfalls drogengeschwängerte, alptraumhafte Visionen vermag ich in dieser Scheibe zu entdecken; die Progressivität der Musik ist weniger Fortschritt (zu welchem Ziel bitte?) als ein Fortschreiten, eine Entwicklung hin in einen undefinierbaren Nebel, den ich noch nicht mal sehe...nihilistisches Kunstkabarett auf einer extrem breiten musikalischen Basis. Myriaden verschiedenster Elemente gibt es allein bei den vokalen Äußerungen, von Human-Beatbox (die es gar zu einem eigenen „Song“ von 1´33 Länge geschafft hat und für mich endgültig nach Selbstverarschung klingt, aber das in einem wohligen Schauer gelebter Intoleranz nur nebenbei...) über den wunderschönen Gesang Asphodels, der selbst in etlichen verschiedenen Manifestationen auftritt – mal extrem „sexy“ und opernhaft anmutig, mal todesnervig in Form eines seltsamen Bockens eines verzogenen Kindes und davor, danach, dazwischen eben endlos Variationen und Variationen und Variationen und... – bis hin zu Chefmusikanten Alexis´ beachtlichem, leider sehr sparsam eingesetzten Düstergrowls.

Auf der musikalischen Seite interessant sind ein paar vereinzelte, recht gute Gothic/Doom Metal-Riffs (u.a. im letzten Song „Serie Z II“), eine Handvoll flotter metalähnlicher Passagen (z.B. „Be my Idol Then My Fall“) bis hin zu simplem Rammstein Riffing in „Only some shitty chemical stuff“. Zusammengenommen gar nicht mal sooo wenig, aber selbst um den Faktor zehn verstärkt werden diese Anteile keinen Kredit in der Metalgemeinde (und hier spreche ich durchaus nicht nur von der „other bands play, MANOWAR kill“-Fraktion...) erhalten, da bin ich mir ziemlich sicher, da die sonstigen Abweichungen von jeglicher „Norm“ einfach zu gewaltig sind – unfassbar im wahrsten Sinne des Wortes. Ich sehe selbstverständlich ein, dass Metaller/innen nur eine ganz periphere Zielgruppe der Platte sind, aber da ich für eben diese schreibe, fühle ich mich zu deren Schutz auch ein wenig ermächtigt... Für alle anderen, die sich in dieses Rezensionsgeschmiere verirren, sei noch erwähnt, dass es bei PIN-UP WENT DOWN verschiedenste andere Elemente gibt, die ich Barbar u.a. in die Richtungen Neoklassik, Funk, Jazz bis hin zu Dancefloor (überwiegend gemäßigt und sanft) oder Trip Hop (was genau ist das eigentlich?) verorten würde. Allerdings verstehe ich von keiner dieser Spielarten mehr als ein einzelnes Sandkorn auf dem Wüstenplaneten Dune wert ist...nur kurz zur Klarstellung...

Die „Band“ PIN-UP WENT DOWN (Alexis Damien macht laut Info bis auf den weiblichen Gesang alles, inkl. Produktion und Mix, selber) ist großartig, und dass ist tatsächlich völlig ernst gemeint. Ich hoffe auch, dass die Scheibe in die Hände von vielen Leuten fällt, die derartige, in der Form vermutlich nie zuvor dagewesene TonKUNST halbwegs verstehen und zu würdigen wissen. Die extreme stilistische Vielfalt derartig leicht und natürlich zu bändigen und zu einem vitalen und fließenden Ganzen zu verschmelzen, ohne dabei auch nur die winzigsten Teile des Charakters der einzelnen Bestandteile zu verlieren, wirkt geradezu irreal; und das auch nur dann, wenn mensch der Musik die Entfaltung der Wirkung denn erlaubt... „2 Unlimited“ wogt mühelos zwischen bedrohlicher Düsternis und beschwingter Schönheit, zwischen angenehmer Erbauung und nervenzerfetzender Rastlosigkeit. Eine emotionale Karussellfahrt allemal, wie gesagt: wenn die/der Hörer/in es denn zulässt. Ich selber kann mich dem nicht hingeben, vielleicht noch nicht. Will ich auch ehrlich gesagt nicht; auch hier: vielleicht noch nicht. In fünf Jahren versuche ich es noch mal...

Fazit nach einer doppelten Portion wirren Gedankensalats: „2 Unlimited“ ist ein Folterinstrument für jede/n aufrechte/n Metaller/in; und das ist aus Sicht der Band sicher als ein ebenso großes Kompliment zu verstehen wie es für die metallischen Gemeinde eine ernsthafte Drohung ist. Alle Leute, die vielleicht gerade dabei sind, ihre Liebe zu simplem, garstigem Geschredder zu verlieren, sollten sich „2 Unlimited“ anhören und dann daran erinnern, wie schön dat eigentlich doch is, dat mit dem Blast und dem Groove und dem Gore und so...

Peter
Alexis
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